Gustav Freytag 1816 - 1895
Weihnachten im deutschen Hause beim Gelehrten
und beim Bürgersmann
Der rollende Erdball wälzte sich dem letzten Himmelszeichen zu, welches
die Seelen unseres Volkes mit magischer Gewalt auf das schönste Fest des
Jahres richtet. Weihnachten war nahe und die Frauenwelt der Parkstraße
fuhr in geheimnisvoller Tätigkeit einher. Der Verkehr mit guten Bekannten
wurde unterbrochen, angefangene Bücher lagen im Winkel, Theater - und
Konzertsaal wiesen leere Plätze, die Akkorde des Flügels und die
neuen Bravourarien klangen selten in die rasselnden Wagen der Straße,
innere Kämpfe wurden beschwichtigt, und böser Nachbarn ward wenig
gedacht. Was eine Hausfrau oder Tochter zu leisten vermochte, das wurde auch in
diesem Jahr auffällig. Vom Morgen bis zum Abend flogen kleine Finger
zwischen Perlen, Wolle, Seide, Pinsel und Palette umher, der Tag wurde zu
achtundvierzig Stunden ausgeweitet, selbst in den Minuten eines unruhigen
Morgenschlummers arbeiteten dienstfertige Heimchen und andere unsichtbare
Geister im Solde der Frauen. Je näher das Fest rückte, desto
zahlreicher wurden die Geheimnisse, in jedem Schrank steckten Dinge, die
Niemand sehen sollte, von allen Seiten wurden Pakete in das Haus getragen,
deren Berührung verpönt war. Aber während die Hausgenossen
geheimnisvoll an einander vorüberschlüpften, ist die Hausfrau stille
Herrscherin in dem unsichtbaren Reich der Geschenke, Vertraute und kluge
Ratgeberin aller. Sie kennt in dieser Zeit keine Ermüdung, sie denkt und
sorgt für Jedermann, die Welt ist ihr ein großer Schrank geworden
mit zahllosen Fächern, aus denen sie unablässig herausholt, in die
sie Verhülltes nach weisem Plane einstaut. Wenn am Weihnachtsabend der
Flitterstern blitzt, der Wachsstock träufelt und die goldene Kugel am
Christbaum schimmert, da feiert die Phantasie der Kinder ihre große
Stunde, aber die Poesie der Hausfrauen und Töchter füllt schon Monate
vorher die Zimmer mit fröhlichem Glanz.
Wenn man das Urteil des Herrn Hummel als gemeingültig betrachten darf, ist
leider auch den Männern, welche die Ehre eines Hauses zu vertreten haben,
die Begeisterung dieser Wochen nicht vollständig entwickelt. "Glauben
Sie mir, Gabriel", sagte Herr Hummel an einem Dezemberabend, während
er einem Jungen nachblickte, der mit Brummteufeln umging, "in dieser Zeit
verliert der Mann seine Bedeutung, er ist nichts als ein Geldspint, in dem sich
der Schlüsselbart vom Morgen bis zum Abend dreht. Die beste Frau wird
unverschämt und phantastisch, alles Familienvertrauen schwindet, Eines
geht scheu an dem Andern vorüber, die Hausordnung wird mit
Füßen getreten, die Nachtruhe gewissenlos ruiniert; wenn gegessen
werden soll, läuft die Frau auf den Markt, wenn die Lampe ausgelöscht
werden soll, fängt die Tochter eine neue Stickerei an. Und ist die lange
Not ausgestanden, dann soll man sich gar noch freuen über neue
Schlafschuhe, welche einen Zoll zu klein sind, und bei denen man später
die grobe Schusterrechnung zu bezahlen hat und über eine Zigarrentasche
von Perlen, die platt und hart sind, wie eine gedörrte Flunder. Endlich zu
allerletzt, nachdem man goldenen Funken gespuckt hat wie eine Rakete, fordern
die Frauen noch, dass man auch ihnen selbst durch eine Schenkung sein
Gemüt erweist. Nun, die meinigen habe ich mir gezogen."
"Ich habe auch Sie selbst gesehen," wandte Gabriel ein, "mit
Paket und Schachtel unter dem Arm."
"Dies ist wahr" versetzte Herr Hummel, "eine Schachtel ist
unvermeidlich. Aber, Gabriel, das Denken habe ich mir abgeschafft. Denn das war
das Niederträchtige bei der Geschichte. Ich gehe jedes Jahr zu der
derselben Putzmacherin und sage: "eine Haube für Madame Hummel".
Und die Person sagt: "Zu dienen, Herr Hummel", und die Architektur
steht reisefertig vor mir. Ich gehe ferner jedes Jahr zu demselben Kaufmann und
sage: "ein Kleid für meine Tochter Laura, so und so teuer, ein Taler
Spielraum nach oben und unten", und das Kleid liegt preiswürdig vor
mir. Im Vertrauen, ich habe den Verdacht, dass die Frauen hinter meine Schliche
gekommen sind, und sich die Sachen vorher selbst aussuchen, denn es ist immer
alles sehr nach ihrem Geschmack, während in früheren Jahren
Widersetzlichkeiten stattfand. Jetzt haben sie die Mühe, den Plunder
auszuwählen, und am Abend müssen sie noch heucheln wie die Katzen,
auseinanderfalten und ausprobieren, sich erstaunt stellen, und mein
ausgezeichnetes Geschick loben. Das ist meine einzige Genugtuung bei dem ganzen
Kindervergnügen. Aber sie ist dürftig, Gabriel."
So knarrte misstönend die Prosa des Hausherren, doch die Parkstraße
achtete wenig darauf, und sie wird solchen Sinn immer mit gebührender
Missachtung betrachten, so lange süßer ist für Andere sorgen
als für sich selbst und Freude zu machen seliger als Freudiges zu
empfangen.
Auch für Ilse wurde in diesem Jahr das Fest eine große
Angelegenheit, sie trug wie eine Biene zusammen, und nicht nur für die
Lieben in der Heimat. Denn auch in der Stadt hatten sich viele große und
kleine Kinder an ihr Herz genestelt, von den fünf unmündigen
Raschke's bis zu den kleinen Barfüßlern mit dem Suppentopf. Auch bei
ihr wurden die Sofawinkel unheimlich für den Gatten, für Laura und
den Doktor, wenn diese einmal unerwartet eintraten.
Als der Kammerherr einige Zeit vor dem Feste einen Besuch seines Prinzen bei
dem neuen Rektor schicklich erachtete, fanden die Herren Ilse und Laura in
eifriger Arbeit und den Salon der Frau Rektorin in eine große Marktbude
verwandelt. Auf langen Tischen standen Weihnachtsbäumchen, und
gefüllte Säcke lehnten ihren schweren Leib an die Tischbeine, die
Frauen aber arbeiteten mit Elle und Schere, zerteilten große
Wollzöpfe und wickelten Linnenstücke auseinander, wie Kaufleute. Als
Ilse den Herren entgegentrat und ihre Umgebung entschuldigte, bat der
Kammerherr dringend, sich nicht stören zu lassen. "Wir dürfen
nur hier bleiben, wenn wir das Recht erhalten, uns nützlich zu
machen." Auch der Prinz sagte: "Ich bitte um die Erlaubnis zu helfen,
wenn sie etwas für mich zu tun haben." "Das ist
freundlich," versetzte Ilse, "denn bis zum Abend ist noch Vieles zu
verteilen. Erlauben Ew. Hoheit, dass ich Sie anstelle. Nehmen Sie den Sack mit
Nüssen, Sie, Herr Kammerherr, haben Sie die Güte die Äpfel unter
ihre Obhut zunehmen, du, Felix, erhältst den Pfefferkuchen. Und ich bitte
die Herren, kleine Häufchen zu machen, zu jedem zwanzig Nüsse, sechs
Äpfel, ein Packet Kuchen."
Die Herren gingen mit Feuer an die Arbeit. Der Prinz zählte gewissenhaft
die Nüsse und ärgerte sich, dass sie immer wieder unter einander
fuhren, machte aber die Erfindung, durch zusammengefaltete Papierstreifen die
Portionen beisammen zu halten, die Herren lachten und erzählten, wie sie
sich einst in fremden Lande die deutsche Festfreude verschafft haben. Der Duft
der Fichtennadeln und Äpfel erfüllte die Stube und zog wie eine
Festahnung in die Seelen der Anwesenden.
"Dürfen wir die gnädige Frau fragen, wem unsere angestrengte
Tätigkeit zu gut kommt?" sagte der Kammerherr, "ich halte hier
einen ungewöhnlich großen Apfel, durch den ich gern einen Ihrer
Lieblinge bevorzugen möchte. Jedenfalls tun wir, was armen Kindern Freude
machen soll."
"Zuletzt wohl," versetzte Ilse, "aber das geht uns nichts an,
wir geben alles schon heut ihren Müttern. Denn die größte
Freude einer Mutter ist doch ihren Kindern selbst ein zubescheren, das
Christbäumchen zu putzen, und zu arbeiten, was die Kleinen gerade
bedürfen. Diese Freude soll man ihr nicht nehmen, und deshalb wird ihnen
der Stoff unverarbeitet geschenkt. Auch die Weihnachtsbäumchen kaufen sie
am liebsten allein, jede nach ihrem Geschmack; die hier stehen, sind nur
für solche Kinder, denen die Mutter fehlt. Und diese Bäumchen werden
auch von uns ausgeputzt. Heut zum Feierabend wird alles aus dem Haus getragen,
damit die Leutchen zu guter Zeit das ihre erhalten und sich danach
einrichten."
Der Prinz sah auf den Kammerherrn. "würden Sie uns erlauben, "
begann er zögernd, "auch etwas für die Bescherung zu
kaufen?"
"Sehr gern," erwiederte Ilse freudig. "Wenn Hoheit befehlen,
kann unser Diener das sogleich besorgen. Er weiß Bescheid und ist
zuverlässig."
"Ich möchte selbst mit ihm gehen," sagte der Prinz. Der
Kammerherr hörte verwundert auf diesen Einfall seines jungen Herrn, da der
Einfall aber löblich und nicht gegen die Instruktion war, so lächelte
er respektvoll. Gabriel wurde gerufen. Der Prinz ergriff freudig seinen Hut.
"Was sollen wir kaufen?" frug er aufbrechend.
"Kleine Wachsstöcke fehlen uns," versetzte Ilse "dann von
Spielzeug Puppen, für die Knaben Bleisoldaten und für die
Mädchen ein Kochgeschirr, aber alles hübsch handfest und
sparsam." Gabriel verließ mit einem großen Korbe hinter dem
Prinzen das Haus.
"sie haben gehört, was die gnädige Frau befohlen hat",
sagte der Prinz auf der Straße zu Gabriel. "Zuerst die
Wachsstöcke, sie suchen aus, und ich bezahle, wir sollen sparsam
einkaufen, geben Sie Achtung, dass wir nicht betrogen werden." "Das
haben wir nicht zu fürchten, Ew. Hoheit," versetzte Gabriel
tröstend. "Und wenn wir ja einmal einige Pfennige zu viel bezahlen,
das kommt wieder andern Kinder zu gut." Nach einer Stunde kehrte der Prinz
zurück, Gabriel mit hochbeladenem Korb, auch der Prinz trug unter beiden
Armen Puppen und große Tüten mit Naschwerk. Als der junge Herr so
belastet eintrat, mit geröteten Wangen, selbst glücklich wie ein
Kind, sah er so gut und liebenswert aus, dass sich alle über ihn freuten.
Emsig packte er seine Schätze vor der Frau Professorin aus und
schüttete zuletzt die Zuckertüten auf den Tisch. Sein Befangenheit
war verschwunden, er spielte in kindlichem Behagen mit den hübschen
Dingen, wies den Andern die kunstvolle Arbeit an Marzipanpflaumen, bat Laura
einen Tempelherrn aus Zucker für sich zu behalten und wirtschaftete
zierlich und behend um den Tisch, bis die Andern ihm bewundernd zusahen und in
seine Kinderscherze einstimmten. Als die Frauen den Ausputz der
Fichtenbäumchen begannen, erklärte der Prinz, auch er werde dabei
helfen. Er setzte sich vor die Untertasse mit Eiweiß, ließ sich die
Handgriffe zeigen und wälzte die bestrichenen Früchte in Gold und
Silberblättchen. Ilse setzte als Preis für den Herrn, der am meisten
und besten arbeiten würde, eine große Dame von Pfefferkuchen mit
Reifrock und Glasaugen, und es entstand ein löblicher Wetteifer unter den
Herren, die besten Stücke zu liefern. Der Professor und Kammerherr wussten
alte Kunstfertigkeiten zu verwenden, der Prinz aber arbeitete als Neuling etwas
liederlich, es blieben einzelne leere Stellen, und an andern bauschte das
Schaumgold. Er war mit sich unzufrieden, aber Ilse ermunterte ihn: "Nur
müssen Ew. Hoheit sparsamer mit dem Golde sein, sonst reicht es
nicht." Zuletzt erhielt der Kammerherr die Dame im Reifrock, und der Prinz
als außerordentliche Belohnung für seine Strebsamkeit ein
Wickelkind, das aber auch durch zwei Glaskorallen in die Welt starrte.
Draußen auf dem Weihnachtsmarkt standen die kleinen Kinder um die
Tannenbäumchen und Weihnachtsbuden und schauten ahnungsvoll und begehrlich
auf die Schätze, und in Ilses Zimmer saßen die großen Kinder
am Tische, spielend und glücklich; auch hier kam kein kluges Wort zu Tage,
und der Prinz machte sich zuletzt mit Eiweiß die Umrisse eines Gesichtes
auf die Handfläche und vergoldete sie mit den Metallblättchen. Als
der Erbprinz aufbrach, frug der Professor: "Darf ich fragen, wo Ew. Hoheit
den Weihnachtsabend verbringen?"
"Wir bleiben hier," versetzt der Prinz.
"Da seltene Musikaufführungen in Aussicht stehen", fügte
der Kammerdiener hinzu, "hat des Fürsten Hoheit auf die Freude
verzichtet, den Prinzen zum Fest in seiner Nähe zu haben, wir werden also
stille Weihnacht im Quartier halten."
"Wir wagen nicht einzuladen," fuhr der Professor fort, "falls
aber Ew. Hoheit an diesem Abend nicht in anderer Gesellschaft verweilen,
würde uns große Freude sein, wenn die Herren bei uns vorlieb
nähmen."
Ilsa sah dankbar auf den Gatten, und der Prinz überließ diesmal
nicht dem Kammerherr die Antwort, sondern nahm mit Wärme die Einladung an.
Als der Prinz zur geziemenden Stunde bei Werners eintrat, war die Bescherung
vorüber, der Christbaum ausgelöscht. Ilse hatte das so gewollt,
"es ist nicht nötig, dass die fremden Herrschaften sehen, wie wir uns
über die Geschenke freuen". Der Prinz empfing den Dank Ilses
über den Schmuck ihres Tisches mit Zurückhaltung und saß
schweigend und zerstreut vor dem Teekessel. Ilse dachte: "Ihm tut es weh,
dass er keinen frohen Weihnachtsabend hat, das ärmste Kind ist lustig vor
seinem Fichtenbäumchen, und er sitzt wie ausgeschlossen von den Freuden
der Christenheit." Sie winkte Laura und sagte dem Prinzen: "Wollen
Ew. Hoheit nicht unsern Christbaum ansehen? Die Lichter mussten gelöscht
werden, sonst brannten sie auf einmal herunter. Ist's aber Ew. Hoheit recht, so
zünden wir die ganze Herrlichkeit noch einmal an, und es wäre sehr
gütig, wenn Hoheit und dabei helfen wollten."
Das war dem Prinzen doch willkommen, und er ging mit den Frauen in das
Weihnachtszimmer. Dort erbot er sich den Stock zu nehmen, an dessen Spitze ein
Wachstockende befestigt war, um die höchsten Lichter des mächtigen
Baumes zu erreichen. Während er geschäftig an dem Baum arbeitete,
wurde ihm das Herz etwas leichter, und er sah mit Anteil auf die Geschenke,
welche unter dem Baum lagen. "Jetzt aber haben Ew. Hoheit die Güte
hinauszugehen," sagte Ilse, "und wenn ich klingele, so gilt es Ihnen
und Herrn von Weidegg, das kann Ew. Hoheit nicht erspart werden." Der
Prinz eilte hinaus, die Schelle tönte. Als die Herren eintraten, fanden
sie zwei kleine Tische gedeckt, darauf angezündete Bäumchen, und
unter jedem eine große Schüssel mit Backwerk, das man nur in der
Landschaft zu backen verstand, welcher sie angehörten. "Das soll eine
Erinnerung an unsere Heimat sein," sagte Ilse, "und auf dem
Bäumchen sind die Äpfel und Nüsse, welche die Herren selbst
vergoldet haben; die mit den roten Flecken sind Ew. Hoheit Arbeit. Und dies ist
eine respektvolle Sendung aus der Wirtschaft meines lieben Vaters. Ich bitte
die Herren, die geräucherte Gänsebrust mit gutem Appetit zu
verzehren; wir sind ein wenig stolz auf diese Leistung. Hier aber, mein
gnädigster Prinz, ist zur Erinnerung an mich ein kleines Model von unserm
Butterfass, denn dabei habe ich als ein Kind vom Lande meine hohe Schule
durchgemacht, wie ich neulich Ew. Hoheit erzählte." Und auf dem
Platze des Prinzen stand dies nützliche Werkzeug aus Marzipan gefertigt.
"Unten auf dem Boden habe ich Ew. Hoheit mein Sprüchel von damals
aufgeschrieben. Und so nehmen die Herrschaften mit dem guten Willen
vorlieb."
Sie sagte das mit so inniger Fröhlichkeit und bot dem Kammerherrn dabei so
gutherzig die Hand, dass diesem seine Anstandsbedenken ruiniert wurden und er
ihr recht wacker die Rechte schüttelte. Der Prinz aber stand vor seinem
Fässchen und dachte: "Jetzt ist der Augenblick oder er kommt
nie." Er las unten die anspruchslosen: "Hat man sich mit Einem recht
Müh gegeben, so bleibt es Segen für das ganze Leben." Da bat er
ohne alle Rücksicht auf die dräuenden Folgen seines Wagnisses:
"Darf ich Ihnen einen Tausch vorschlagen? Ich habe auch eine kleine
Buttermaschine gekauft, sie ist mit einem Rade und einer Scheibe zum Drehen,
und man kann sich darin jeden Morgen seinen Bedarf selbst machen. Es wäre
mir eine große Freude, wenn auch Sie diese annehmen wollten." Ilse
verneigte sich dankend, der Prinz bat, den Diener sogleich in sein Quartier zu
senden. Während der Kammerherr noch erstaunt den Zusammenhang
überdachte, wurde der Mechanismus in das Zimmer getragen, der Prinz setzte
ihn mit eigenen Händen auf eine Ecke des Tisches, erklärte der
Gesellschaft die innere Einrichtung, und war sehr erfreut, als Ilse sagte, dass
sie Zutrauen zu der Erfindung habe. Wieder wurde er das fröhliche Kind von
neulich, trank lustig sein Glas Wein und brachte mit gefälligem Anstand
die Gesundheit des Hausherren und der Hausfrau aus, so dass der Kammerherr
seinen Telemach gar nicht wieder erkannte. Und beim Abschiede packte er sich
selbst den Marzipan ein und trug ihn in der Tasche nach Hause.
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